Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim
Sternwarte Bieselsberg
Finsternisverlauf USA, Bild: NASA
Finsternisverlauf USA, Bild: NASA

Für die Sonnenfinsternis musste man dieses Mal in die USA reisen. Dort hatte man aber reichlich Auswahl an Beobachtungsplätzen, denn die Finsternis verlief quer durch das Land von der Westküste (Oregon) bis zur Ostküste (South Carolina). Auch Beobachter des AAP machten sich auf den Weg, dieses eindrucksvolle Schauspiel live zu verfolgen - und natürlich auch auf Bildern festzuhalten! Aber wir waren natürlich nicht die einzigen, aus der ganzen Welt reisten viele an. Nicht zuletzt wollten sich auch die Einheimischen dieses Naturschauspiel nicht entgehen lassen und ein reger Reiseverkehr (man könnte auch Verkehrskollaps sagen) war erwartet und entsprechend überall auf den Autobahnen und der Presse angekündigt worden.

Das Wetter passt

Gutes Wetter in Nebraska
Gutes Wetter in Nebraska, © Witzemann

Im Vorfeld war es natürlich wichtig, das Wetter zu beobachten, denn wir kennen es ja noch von "unserer" Finsternis 1999, die nur von wenigen Standorten in Deutschland ohne Wolken verfolgt werden konnte. Für Oregon waren die Vorhersagen hervorragend, abgesehen von den Regionen um die Busch-/Waldbrände im Westen, so dass Martin Tischhäuser im Osten Oregons die Finsternis bei fast perfekten Bedingungen beobachten konnte. Christian Witzemann musste in Nebraska etwas zittern (50:50 für gute Sicht), hatte dann aber erfreulicherweise ebenfalls gute Bedingungen zur Beobachtung der Finsternis.

Fast perfektes Wetter in Oregon
Fast perfektes Wetter in Oregon, © Tischhäuser

Partielle Phase

Partielle Phase der Sonnenfinsternis mit Sonnenflecken
Partielle Phase der Sonnenfinsternis mit Sonnenflecken, © Witzemann

Obwohl die Sonne schon Richtung Sonnenfleckenminimum unterwegs ist und somit oft schon keine Flecken mehr zeigt, war an diesem Tag einiges an Flecken auf der Sonne zu sehen. Das bereicherte natürlich das Ereignis und man konnte schön verfolgen, wie der Mondschatten sich Stück für Stück „durch die Sonne fraß”. Die erste Gruppe hatte er um die Mitte der partiellen Phase verschlungen, die zweite Gruppe war erst kurz vor der Totalität an der Reihe und wurde dementsprechend auch erst kurz vor Ende wieder sichtbar.

Totalität

Totalität
Totalität, © Witzemann
Totalität mit Protuberanzen
Totalität mit Protuberanzen, © Tischhäuser

Der Höhepunkt war dann aber natürlich die Totalität, ein immer wieder atemberaubender Anblick. Von überall um einen herum hörte man nur noch Ausdrücke höchster Glücksgefühle. Die Korona war eindrucksvoll zu sehen und auch mehrere Protuberanzen bereicherten den Anblick. Nach gut zwei Minuten (wenn man sich nahe der Zentrallinie befand, sonst kürzer) war es leider wieder vorbei und die Anspannung löste sich wieder. Aber das soeben erlebte wird bei allen sicher für lange Zeit in Erinnerung bleiben, denn die meisten erleben eine Sonnenfinsternis nur einmal.

Viele machten sich dann auch schon sofort wieder auf den Rückweg um dem Verkehr zu entgehen. Aber natürlich: nein, erwartungsgemäß klappt das nicht wenn es alle machen. So mussten sich viele einige Stunden gedulden bevor sie wieder zu Hause angelangt waren.